In den 50er Jahren entdecken wir Deutschen, Bella Italia als Reiseland. Was als zarte Verehrung beginnt wird schnell zur Never-Ending-Love-Story. Regelmäßig platziert sich Italien seitdem in den Top 3 der „beliebtesten Reiseziele der Deutschen“ und erobert unsere Kultur so nachhaltig wie kein anderes Land. Trattorien, Ristorantes und Pizzerien sprießen wie Pilze aus dem Boden und versprechen uns Italien in Deutschland. Durch geschickt angesteuerte Geschmacksknospen wird das Dolce Vita vom letzten Urlaub hinein in unseren Alltag gerettet. Ein geschmackliches Souvenir sticht dabei besonders heraus und wurde uns auf einer unserer vielen Reisen zum Gardasee, nach Rom oder in die Toskana ins Relevant Set gepflanzt. Jedes Mal wenn wir jetzt drauf beißen, geht ein Licht an und wir werden ins Land von Romeo und Julia, La Familia, Gelato, Eros Ramazotti, Brunello und Parmigiano katapultiert.
Die Rede ist von OREGANO.
Das kräftig, würzige Talent dieses winterfesten, mehrjährigen Krautes wurde in den letzten Jahrzehnten so sehr für Pizza und Pasta verausgabt, dass wir es unmissverständlich mit Italien verbinden. Heute darf es sich allerdings mal in der deutschen Küche austoben.
Es gibt Bratkartoffeln.
Die gekochten Pellkartoffeln, idealerweise vom Vortag, werden in Scheiben geschnitten und zusammen mit Schinkenspeck in Butter mit einem Schuss Sonnenblumenöl ausgebraten. Mit Salz und schwarzem Pfeffer abschmecken. Zum Schluss werden die fertigen Bratkartoffeln mit frisch gepflückten Oregano Blättchen veredelt. Wer mag, isst die Bratkartoffeln als Hauptgericht oder zum Beispiel als Beilage zu Spiegeleiern, einem guten Angus-Steak oder Buletten. Buon appetito.
Über Oregano
Oregano stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und gehört zur Familie der Lippenblütler. Als mehrjährige Pflanze entwickelt sie sich zu einem kleinen Busch mit teilweise verholzenden Trieben und rundlichen Blättern. Oregano fühlt sich an geschützten, sonnigen Plätzen mit lockerem Boden am wohlsten. Wobei sich auch Steingärten oder Trockenmauern anbieten. Im Frühjahr verträgt die Pflanze einen Rückschnitt, damit sie zum Austreiben angeregt wird.
In Deutschland auch als Wohlgemut oder wilder Majoran bekannt, passen die frischen Blätter des Oreganos mit ihrem sehr aromatischen, leicht bitteren Geschmack ausgezeichnet zu gegrilltem Gemüse oder Fleisch und können gerne mal den Pfeffer ersetzen.
