Auf der ganzen Welt bauen Menschen Bohnen an um sie auf ihre landestypische Art und Weise zuzubereiten. Die Polen, zum Beispiel, essen ihre Hülsenfrüchte am liebsten als Eintopf, die Südamerikaner sind für ihr Cilli Con Carne aus roten Bohnen weltberühmt, die Engländer backen ihre Weißen Bohnen für ca. 4 Stunden im Ofen um sie am Ende als Frühstücks Klassiker namens Baked Beans zu servieren. Die Deutschen lassen nichts über eine grüne Bohnensuppe kommen. Am liebsten süß-sauer, mit einer Prise Zucker und einem Schluck Apfelessig drin.

Bohnen sind extrem vielseitig in der Zubereitung und einfach nur lecker. Obendrein sind sie ein wichtiger Eiweißlieferant und versorgen unseren Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Jedoch sollten frische Bohnen vor dem Verzehr immer gekocht werden. Sie dürfen nicht in rohem Zustand gegessen werden, da sie den giftigen Stoff, Glycosid Phasin, enthalten. Nach ca. 15 minütigem Kochen oder Erhitzen wird dieser zersetzt und die Bohnen können bedenkenlos zubereitet werden. Bohnen aus der Dose sind bereits vorgekocht und müssen nur abgespült werden.

Direktsaat von Bohnen

Beim Anbau von Bohnen gibt es einen wichtigen Hinweis: WARM MUSS ES SEIN! Wer Bohnen also ins Freiland setzen möchte, legt sie frühestens nach den Eisheiligen aus und kann das sogar noch bis Ende Juni tun. Dazu werden 3 – 5 Saatbohnen in ein ca. 3 cm tiefes und 8 cm breites Loch gelegt, mit Erde bedeckt und regelmäßig gegossen. Wenn die Pflanzen etwa 10 cm hoch sind, sollte man sie rundherum mit Erde anhäufen, um sie standfester zu machen. Als Standort wünscht sich die Bohne ein sonniges, windgeschütztes Plätzchen mit humosem tiefgründigem Boden. In der Fruchtfolge kann man die Bohne bedenkenlos ans Ende setzen, da sie im Gegensatz zu beispielsweise Kohl, ein Schwachzehrer ist. Buschbohnen benötigen ausreichend Platz. Von Pflanze zu Pflanze und von Reihe zu Reihe sollte ein Abstand von ca. 40 cm eingehalten werden. Stangenbohnen sind rankend und benötigen, wie ihr Name schon sagt, eine Stange als Rankhilfe. (Hier seht ihr ein paar Beispiele für Rankhilfen.) Sie kann bis zu 4 Meter hoch werden und wird geerntet wenn die Bohnen in den Hülsen noch nicht ausgewachsen sind. Sie eignen sich besonders gut für Eintöpfe und Suppen.

 

3 Buschbohnen im Porträt

Soviel zu den Eckpunkten die ich nachgelesen habe. Praktisch bin ich nämlich noch ein Bohnenneuling. Um mich zu inspirieren und zu ermutigen, hat mir meine liebe Freundin Silke aus dem hohen Norden, 3 verschiedene Buschbohnenarten zugeschickt (noch einmal ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle). Die sehen so toll aus. Man könnte sie glatt auffädeln und sich um den Hals hängen. Da Silke keine halben Sachen macht, hat sie mir für jede Bohnensorte ein kleines Pflanzenprofil mitgeschickt. Die Profile möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Tatata, hier sind sie:

Buschbohne “Mariazeller”

Pflanzenbeschreibung:
Gesunder Wuchs, auch in kalten Jahren. Grüne, lange gerade Schote. Alte Sorte aus der Steiermark mit großen Kernen, die weiß mit roter Sprengelung sind. Die rote Sprengelung nimmt etwa die Hälfte der Kerne ein. Sie sind zudem in verschiedenen Rottönen gehalten, was dieser Bohne ein besonders hübsches Aussehen verleiht.

Aussaat:
Mitte Mai bis Mitte Juli als Einzelkornsaat alle 3 – 4 cm oder Horstsaat je 3 – 4 Korn.
Keimtemperatur: 12 – 18 °C, Saattiefe: 2 cm

Pflanzung:
Direktsaat

Abstand:
3 – 4 Bohnen in Horsten, 50 cm Abstand in der Reihe und ca. 50 cm Reihenweite legen

Ansprüche:
Gute nicht frisch gedüngte Böden in sonniger Lage. Erde locker und unkrautfrei halten, auf mäßige Feuchtigkeit achten. Schwachzehrer

Ernte:
Bei der Aussaat Mitte Mai kann Ende Juli geerntet werden. Sobald sich die Hülsen verfärben werden die halbreifen oder vollreifen Körner ausgepult.

Wuchsform:
Busch, nicht rankend

Bohnenschmuck “Coco de Bohème”

Pflanzenbeschreibung:
Wunderhübsch gezeichnete Bohne, 1/3 weiß und 2/3 beige mit weinroten Sprengeln. Die Farben verlaufen äquatorial zum Nabel. Nabel weiß, Korn rundoval, Blüte violett, Hülse grün mit violetter Maserung. Trockenbohne, mittelspät reifend.

Aussaat:
Mitte Mai bis Mitte Juli als Einzelkornsaat alle 3 – 4 cm oder Horstsaat je 3 – 4 Korn.
Keimtemperatur: 12 – 18 °C, Saattiefe: 2 cm

Pflanzung:
Direktsaat

Abstand:
3 – 4 Bohnen in Horsten, 30 cm Abstand in der Reihe und ca. 35 cm Reihenweite legen

Ansprüche:
Schwachzehrer – Feucht

Blüte:
nach 75 Tagen

Wuchsform:
Busch, nicht rankend

Buschbohne – Kältekünstler und Rarität ‘Eisbohne’, ‘Käferbohne’

Pflanzenbeschreibung:
Diese robuste und sehr ertragreiche Buschbohne kann schon ab Mitte März in den Garten. Die Rarität ist sehr kältetolerant und ermöglicht so eine frühe Bohnenernte. Die grünen Bohnen sind zart mit einer Länge von ca. 12 cm.

Aussaat:
Mitte März / April im Mistbeet als Einzelkornsaat alle 3 – 4 cm oder Horstsaat je 3 – 4 Korn.
Keimtemperatur: 12 – 18 °C, Saattiefe: 2 cm

Pflanzung:
Direktsaat

Abstand:
3 – 4 Bohnen in Horsten, 50 cm Abstand in der Reihe und ca. 50 cm Reihenweite legen

Ansprüche:
Gute, nicht frisch gedüngte Böden in sonniger Lage. Erde locker und unkrautfrei halten, auf mäßige Feuchtigkeit achten. Schwachzehrer.

Ernte:
Früheste Sorte die es gibt

Wuchsform:
Busch, nicht rankend