Das langersehnte Schwesterntreffen liegt hinter mir. Keine Ahnung wann wir sechs uns das letzte Mal alle getroffen haben.

Ein Wochenende lang Harzvorland, lachen bis die Tränen kommen, 100%tige über Kreuz Kommunikation, Stadt-Land-Fluss bis tief in die Nacht, ein Besuch in Omas Garten und ganz viel Leckereien.

Unsere Base war das Zuhause meiner großen Schwester. Ihr wunderschöner Garten grenzt an ein wahres Eldorado für Pflaumenliebhaber. Hier hat man die Möglichkeit die unglaubliche Vielfalt der Pflaume zu erahnen. Ca. 40 verschiedene Sorten wurden europaweit zusammengetragen und als kleine Pflaumenplantage angelegt um das wertvolle Erbe so manch alter Sorte in die Zukunft zu retten. Ein tolles Projekt, welches uns sofort zu unserem Nachmittagskaffee-Begleiter inspirierte:

„Tschüss Sommer – Hallo Herbst – Crumble“

Das brauchst Du für eine mittelgroße Auflaufform:

  • 650g entsteinte Pflaumen
  • 2 Hände voll Brombeeren
  • 125 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillezucker
  • 150 g Mehl
  • 50 g gemahlene Haselnüsse
  • Salz
  • Butter für die Form
  • ½ TL Zimt

 Zubereitung:

  1. Die Butter bei schwacher Hitze zerlassen. Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, Mehl, Haselnüsse und 1 Prise Salz in eine Schüssel geben und vermischen. Die flüssige Butter dazu fließen lassen, kurz unterrühren und die gesamte Masse zu Streuseln verarbeiten. Den Backofen auf 200 Grad vorheizen eine ofenfeste Auflaufform mit Butter ausstreichen.
  2. Die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Die Brombeeren waschen und zusammen mit den Pflaumen, dem restlichen Vanillezucker und dem Zimt mischen. Alles in der Auflaufform verteilen. Die Streusel gleichmäßig darauf streuen. Im Ofen (mittlere Schiene) etwa 35 min. backen, bis die Streusel schön gebräunt sind. Raus nehmen, etwa 10 min stehen lassen und warm oder lauwarm servieren. Eis oder Schlagsahne passen gut dazu. Oder einfach pur.

Ein Pflaumenbaum im Küchengarten

Der Pflaumenbaum oder Prunus domestica zählt zur Familie der Rosengewächse. Vermutlich stammt er aus Vorderasien und wurde mit den Truppen von Alexander dem Großen nach Europa gebracht und kultiviert. In Mitteleuropa begannen die Menschen erst im Mittelalter, Pflaumen anzubauen. Heute ist die Pflaume weit verbreitet, zählt über 2000 Sorten und wird in 7 Unterarten eingeteilt:

 

  • Zwetschge (Prunus domestica subsp. domestica)
  • Kriechen-Pflaume oder Hafer-Pflaume (Prunus domestica subsp. insititia (L.) C.K.Schneid.)
  • Halbzwetsche (Prunus domestica subsp. intermedia)
  • Edel-Pflaume (Prunus domestica subsp. italica (Borkh.) Gams ex Hegi)
  • Spilling (Prunus domestica subsp. pomariorum)
  • Ziparte (Prunus domestica subsp. prisca)
  • Mirabelle (Prunus domestica subsp. syriaca (Borkh.) Janch. ex Mansf.)

Wem das zu botanisch ist, folgt der Einteilung des Obsthandels. Der unterscheidet die Pflaume, so wie sie die meisten von uns kennen:

 

  • Pflaume: rundlich bis ovale Früchte mit Fruchtfurche und weichem, sehr saftigem und süßem Fruchtfleisch. Eignet sich besonders gut für Mus, Konfitüren und Chutneys.
  • Zwetschge: Länglich ovale Früchte ohne Fruchtfurche, mit festem aromatischen Fleisch. Der Stein ist spitz und löst sich leicht vom Fruchtfleisch. Die weiße Bereifung schützt die Zwetschge vor dem Austrocknen. Die Zwetschge besitzt ein eher festes Fruchtfleisch und behält beim Erhitzen ihre Form. Daher eignet sie sich besonders gut fürs Kuchenbacken.
  • Reneklode: grüngelbe Haut, runde Form, grünlich weißes Fleisch mit festem Kern. Eignen sich neben dem rohen Verzehr, zur Veredelung von herzhaften Wildgerichten oder zur Herstellung von Schnäpsen.
  • Mirabelle: kirschgroße, runde Form mit gelbem, festem und süßem Fleisch. Eignet sich für Konfitüren, Marmeladen und der Herstellung von Obstbränden und –likören.
  • Spillinge: Kleine bis mittelgroße, zwetschenartige Frucht die in reifem Zustand entweder gelb, blau oder rot sind. Sie können zwischen August und September geerntet werden und sind etwa drei Zentimeter lang. Ihr Fruchtfleisch ist gelb, sehr saftig und süß und erinnert im Geschmack ein wenig an Aprikosen.

Ob Mus, Konfitüren, Chutneys, Kompott, Dörrobst, Einfrierkonserve, Kuchen oder Obstbrand – für jeden Gebrauch findet sich die passende Pflaume. Wer einen kleinen Garten bewirtschaftet, in dem sich nur Platz für einen Baum findet, besorgt sich eine selbstfruchtende Sorte.

Bodenbeschaffenheit
Optimale Wachstumsbedingungen für einen Pflaumenbaum bieten ein humoser, nährstoffreicher und gleichmäßig feuchter Boden. Die Bodenansprüche sind aber auch von der Veredelungsunterlage abhängig, daher solltet Ihr vor dem Kauf die erforderlichen Wachstumsbedingungen erfragen.

Standort & Pflege
Die Obstbäume benötigen einen windgeschützten, sonnigen und warmen Platz. Die Krone des Pflaumenbaums muss in den ersten 3 bis 4 Jahren erzogen werden. Da die Pflaume von Natur aus senkrecht nach oben wächst, dient der Schnitt dem Kronenaufbau und später zur ständigen Fruchtholzerneuerung, weil sonst die Fruchttriebe schnell überaltern und die Erträge zurückgehen.