Das Flechten mit Weiden hat eine lange Tradition. Die uralte Technik erfordert Kraft und Fingerspitzengefühl. Ganz ohne Maschinen, durch reine Handarbeit entstehen aus Weidenruten zum Beispiel Hochbeete, Beetumrandungen, Rankgerüste oder Körbe die sich nahtlos in die Pflanzenvielfalt eines Gartens einfügen. Das Ausgangsmaterial wächst dabei oft im eigenen Garten, beim Nachbarn oder in der Region. Wer keinen Zugang zu all dem hat, kann fertig geschnittene Weidenruten zum Flechten natürlich auch im Internet bestellen. Ein Flechtkurs gab mir Ende Februar erste Einblicke in das alte Handwerk. Dieser Beitrag fasst einige Fragen und Antworten zusammen, die während des Kurses gestellt und von unserem sehr geduldigen Kursleiter beantwortet wurden.

 

Weiden Schneiden: wann ist der richtige zeitpunkt?

Weiden können von November bis Ende Februar geschnitten werden. Die beste Zeit zum Schneiden der Kopfweiden ist im Winter in der Saftruhe. Die Gehölze verkraften den Schnitt dann am besten. Außerdem sind die Triebe in dieser Zeit elastischer und biegsamer. Je später im Jahr die Weiden geschnitten werden, je leichter können sie brechen.  Ab März wenn die Weiden blühen, sie erste Nahrung für Insekten liefern und Vögel mit dem Nestbau beginnen, sollten Weiden nicht mehr geschnitten werden. Der Naturschutz verbietet im Sommerhalbjahr starke Schnittarbeiten.

Wie oft sollten Weiden geschnitten werden?

Alle 1-2 Jahre sollten Kopfweiden direkt über dem Stamm komplett geschnitten werden. Danach werden die Äste zu dick und man kann sie zum Flechten nicht mehr so gut verwenden. Wer einen Korb flechten möchte sollte auf einjährige dünnere Weidenruten zurückgreifen. Für Hochbeete oder Zäune eignen sich dickere zweijährige Äste.

Müssen Geschnittene Weiden sofort verarbeitet werden?

Nein. Weidenruten müssen nicht sofort verarbeitet werden. Sie können für ein paar Wochen draußen im Garten gelagert werden. Am besten einen Platz wählen der nicht direkt in der Sonne liegt. Die Weidenruten behalten bis ins späte Frühjahr ihre Biegsamkeit. Sollten sie dennoch etwas hart geworden sein, weicht man sie in der Nacht vor der geplanten Verarbeitung einfach in Wasser ein. 

Wieviele Weidenruten werden für einen Korb benötigt?

Zirka 100 Weidenruten benötigt man für einen Weidenkorb. Stärke und Länge der Ruten bestimmen dabei die Größe und Optik des fertigen Korbes.

Welche Werkzeuge benötigt man zum Korbflechten?

Zum Korbflechten benötigt man eine gute Gartenschere, ein scharfes Messer, ein Rundholz oder Metall zum Klopfen und eine Spitze zum Vorstechen. Außerdem braucht man einen Fleischerhaken und eine Kordel.

Schritt für Schritt zum eigenen Weidenkorb!

Meine ersten Flechtversuche in Bildern festgehalten…..