Rosa hat ihre Gartentür geöffnet und schenkt uns einen kleinen Einblick in ihr Reich. Der Garten bietet ihrer großen Familie schon über viele Jahre hinweg frisches Obst und Gemüse. Gekocht wird was gerade wächst. Was zu viel ist wird für die Wintermonate eingekocht. Kartoffeln (fränkisch Krumbern), Sellerie, rote Rüben, gelbe Rüben, Lauch, Zucchini, Tomaten, Salat, Radieschen, Bohnen, Erdbeeren, Gurken (fränkisch Kümmerli), verschiedenste Gartenkräuter, Kohlrabi (fränkisch Kohlräbli), Zwiebeln, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Äpfel, Kirschen und zwischen drin immer wieder Blumen. Viele Blumen. Für die Bienen, meint Rosa. Und fürs Auge. Das macht sie glücklich.

Ihr Gartenjahr beginnt zeitig. Bereits Ende Februar wird der erste Salat ins Frühbeet gesetzt. Rosa meint das würde nur funktionieren wenn der Standort des Beetes gut gewählt ist. Ihres befindet sich direkt am Haus. Es liegt windgeschützt und bekommt auch im Spätwinter viel Sonne ab.

Ihr ganzer Stolz sind die Himbeeren. Ihnen musste vor einigen Jahren der alte Hühnerstall weichen. Die Himbeerpflanzen wachsen hier prächtig und haben stets einen guten Ertrag. Aus Rosas Sicht liegt das daran, dass die Pflanzen von Bekannten aus der Region stammen und bereits auf fränkischem Lehmboden erprobt waren. Zusammen mit der richtigen Pflege steht einer guten Ernte also nichts im Weg.

Rosas Tipps für die Himbeerpflege:

  • Den Boden um die Himbeerpflanzen mit Stroh abmulchen. Auf diese Weise hält er länger die Feuchtigkeit. Außerdem bekommt man beim pflegen und ernten der Himbeeren keine dreckigen Schuhe.
  • Bei frühen Himbeersorten lässt man nach der Saison nur die neuen grünen Triebe stehen. Die alten und trockenen Triebe werden knapp über der Erde abgeschnitten.
  • Bei späten Himbeersorten werden nach der Saison alle Triebe kurz über dem Boden abgeschnitten.

Rosas Garten ist ein in sich geschlossenes System. Alles was nicht in irgendeiner Form von der Familie verwertet wird wandert auf den Komposthaufen. Ihre kleine Kompostanlage befindet sich auf der alten Mistplatte (umgangssprachlich Sutteplatte) im hinteren Teil des Gartens und bietet ausreichend Platz um die offenen Haufen regelmäßig versetzen zu können. Mit Pilzerregern befallene  Pflanzen (z.B. Erdbeeren) finden hier jedoch nicht ihre letzte Ruhe. Sie wandern direkt in die Biotonne. Rosa vermeidet auf diese Weise die Verbreitung der Pilzerreger über den Kompost. Ihr Obst und Gemüse kann bedenkenlos gegessen werden.

Hab vielen Dank, liebe Rosa, für die kleine Führung durch Deinen Küchengarten. Es war ein wunderschöner und lehrreicher Vormittag. Bis zur nächsten Himbeerernte, für die ich mich hiermit anmelde um aus den leckeren kleinen Früchten Marmelade zu kochen.